Das Auge des Pfaus oder der Olivenzyklon

Ronald Anderson 12-10-2023
Ronald Anderson

Das Pfauenauge oder Cyclococcus ist eine der häufigsten Pilzkrankheiten, die Olivenbäume vor allem in den mediterranen Klimazonen befallen. Sie ist durch charakteristische kreisförmige Flecken auf den Blättern gekennzeichnet, die als Augen bezeichnet werden.

Je nach den Boden- und Klimabedingungen in dem Gebiet, in dem die Olivenbäume stehen, können die Schäden mehr oder weniger stark sein.

Die stärksten Infektionen treten vor allem in flachen Gebieten auf, in denen die Feuchtigkeit stagniert. Auch die gewählte Olivenbaumsorte hat einen Einfluss, da es Sorten gibt, die weniger anfällig sind als andere.

Inhaltsübersicht

Wie man die Krankheit erkennt

Die offensichtlichsten Symptome des Pfauenauges (Spilacea oleaginea) sind auf den Blättern zu finden, wo kreisförmige graue bis dunkelgrüne Flecken erscheinen, die von einem gelben Lichthof, den so genannten "Augen", umgeben sind. Die Flecken sind je nach Vegetationsstadium des Pilzes mehr oder weniger groß.

Im Verhältnis zu der von dem Fleck eingenommenen Fläche vergilbt das Blatt allmählich und fällt ab. Der Olivenbaum wird durch diese Entblätterung geschwächt, die der Pflanze Fläche für die Photosynthese entzieht.

Siehe auch: Biodynamische Präparate: Was sie sind und wie sie hergestellt werden

Bedingungen, unter denen das Pfauenauge auftritt

Cycloconium wird durch Konidien verbreitet, die ungeschlechtliche Vermehrungsform des Pilzes, der die Krankheit verursacht. Die Konidien werden durch Insekten und Regenwasser in die Umwelt getragen. Daher ist das Vorhandensein von Wasser auf den Olivenblättern der wichtigste Faktor für das Auftreten der Infektion, da es die Keimung und das Eindringen der Konidien ins Innere begünstigtder Blätter.

Damit es zu einer Infektion kommt, muss auf der Blattoberfläche nach starken Regenfällen oder anhaltendem Nebel ein Wasserschleier mit einem Feuchtigkeitsgehalt nahe der Sättigung vorhanden sein. Die optimalen Temperaturen für eine Infektion liegen zwischen 18 und 20 °C. Diese klimatischen Bedingungen sind typisch für südliche Gebiete, insbesondere im HerbstFrühling, aber auch in den milderen Wintermonaten.

Ein weiterer interessanter Aspekt, der bei der Bekämpfung der Krankheit zu berücksichtigen ist, ist die fehlende Möglichkeit einer Infektion durch Konidien, die sich auf abgefallenen Blättern auf dem Boden befinden.

Durch Cycloconium verursachte Schäden

Es wurde behauptet, dass die durch den Pilz verursachten Schäden vor allem die Blätter betreffen. In Wirklichkeit müssen mindestens 30 % der Blätter des Olivenbaums vom Pfauenauge befallen sein, damit es zu einem signifikanten Produktionsrückgang kommt. Ein signifikanter Rückgang der Blätter kann zu schwerwiegenden hormonellen Ungleichgewichten führen, die die Blütenbildung beeinträchtigen und somit einen Rückgang der Produktion verursachen.Empfindlichkeit der Olivenproduktion.

Diagnostische Techniken

Im biologischen Anbau ist es wichtig, Probleme frühzeitig zu erkennen, damit schnell Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Im Folgenden werden zwei Methoden vorgestellt, die bei der Frühdiagnose helfen können. Am besten ist es, diese Techniken anzuwenden, wenn die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit für die Krankheit günstig sind.

  • Tauchen Sie eine Probe von Blättern in eine 5%ige Lösung von Natrium- oder Kaliumhydroxid oder bei einer Temperatur von 50-60 °C 3-4 Minuten lang. Wenn die Blätter unter diesen Bedingungen infiziert wurden, entstehen die charakteristischen Pfauenaugenflecken.
  • Latente Infektionen können auch sichtbar gemacht werden durch Exposition von Olivenblättern gegenüber UV-Strahlung Fluoreszenz, die von den infizierten Bereichen erzeugt wird.

Cycloconium-Bekämpfung mit biologischen Methoden

Vorbeugung der Krankheit

Für den ökologischen Anbau von Olivenbäumen ist die Krankheitsvorbeugung von grundlegender Bedeutung, die mit verschiedenen Maßnahmen umgesetzt wird.

  • Verwendung von resistenten Sorten Es gibt Sorten, die weniger anfällig für das Pfauenauge sind, und aus Untersuchungen in Italien haben sich interessante Hinweise ergeben: Sorten wie 'Cassanese', 'Gentile di Chieti', 'Kalinjot', 'Kokermadh i Berat', 'Leccino' und 'Cipressino' scheinen weniger anfällig für diese Krankheit zu sein. Auch 'Ottobratica', 'Zaituna', 'Pisciottana', 'Cellina di Nardò' und 'Dolce Agogia' zeigen eine geringe Anfälligkeit.
  • Abstand zwischen den Pflanzen Bei der Neuanpflanzung von Olivenhainen in Gebieten, in denen die Krankheit auftritt, werden breite Pflanzmuster empfohlen, insbesondere 6×6 oder sogar 7×7.
  • Beschneiden. Eine weitere Methode zur Vorbeugung der Krankheit besteht darin, einen Schnitt durchzuführen, der die Belüftung und das Eindringen der Sonnenstrahlen in das Laub des Baumes begünstigt und schattige Bereiche vermeidet, wiederum mit dem Ziel, Wasser- und Feuchtigkeitsstagnation zu vermeiden. In jedem Fall ist es ratsam, einen ausgewogenen Schnitt durchzuführen, der das Phänomen der abwechselndenProduktion und umfangreiche Wunden.
  • Bewässerung Bei bewässerten Olivenhainen sollte auch auf die Wahl der Bewässerungsmethode geachtet werden, wobei eine Methode zu bevorzugen ist, die eine Benetzung des Laubes vermeidet, wie z. B. die Tröpfchenbewässerung.

Biologische Behandlungen gegen das Pfauenauge

Das Pfauenauge kann auch durch Behandlungen bekämpft werden; im ökologischen Landbau werden in der Regel Kupferprodukte verwendet, insbesondere Oxychloride, die wirksamer sind und mit Insektiziden kombiniert werden können. Sie fördern die Phylloptose, d.h. die Beseitigung des Inokulums. Behandlungen auf Kupferbasis verbleiben jedoch lange Zeit im Boden und sind daher nicht ohne Folgen, dennEine natürlichere Alternative ist die Verwendung von Schachtelhalmabkochungen, die als vorbeugende Maßnahme zur Stärkung der pflanzlichen Abwehrkräfte dienen können, auch wenn es sich dabei um eine milde Vorsichtsmaßnahme handelt, die nicht die Wirkung einer Behandlung hat.

Bei der Planung des Zeitpunkts der Behandlung von Olivenbäumen ist zu berücksichtigen, dass die Inkubationszeit im Frühjahr länger ist (2-3 Monate) als im Herbst. Im Sommer ist es möglich, das Vorhandensein von Infektionen zu diagnostizieren, bevor sie sich auf den Blättern bemerkbar machen, indem man die oben erläuterte Methode der "Frühdiagnose" anwendet.

Herbstinfektionen hingegen treten in kurzer Zeit auf, in der Regel 15-20 Tage, und sind durch kleinere Flecken gekennzeichnet, die auch junge Blätter befallen.

Die Bekämpfung der Krankheit sollte in Abhängigkeit vom Infektionsgrad des Olivenhains im Spätwinter erfolgen. Weist der Olivenhain einen hohen Prozentsatz an infizierten Blättern auf, sollte ein Eingriff vor der Wiederaufnahme der Vegetation erfolgen. Anschließend, vor der Blüte, sollte ein zweiter Eingriff bei der Bildung der ersten 3-4 Blattknoten erfolgen, um diedie sich gerade erst gebildet haben, und die auf den Blättern vorhandenen Konidien absterben.

Siehe auch: Kupfer im ökologischen Landbau, Behandlungen und Vorsichtsmaßnahmen

Artikel von Grazia Ceglia

Ronald Anderson

Ronald Anderson ist ein leidenschaftlicher Gärtner und Koch, mit einer besonderen Vorliebe für den Anbau seiner eigenen frischen Produkte in seinem Gemüsegarten. Er ist seit über 20 Jahren im Garten tätig und verfügt über umfassende Kenntnisse im Anbau von Gemüse, Kräutern und Früchten. Ronald ist ein bekannter Blogger und Autor, der sein Fachwissen auf seinem beliebten Blog Kitchen Garden To Grow teilt. Sein Ziel ist es, Menschen die Freuden der Gartenarbeit näherzubringen und ihnen zu zeigen, wie sie ihre eigenen frischen, gesunden Lebensmittel anbauen können. Ronald ist auch gelernter Koch und liebt es, mit seiner selbst angebauten Ernte mit neuen Rezepten zu experimentieren. Er setzt sich für nachhaltiges Leben ein und glaubt, dass jeder von einem Gemüsegarten profitieren kann. Wenn er sich nicht gerade um seine Pflanzen kümmert oder ein Unwetter kocht, findet man Ronald beim Wandern oder Zelten in der freien Natur.